Informationen zu Sucht

Das Suchtproblem in Deutschland

Suchtmittelmissbrauch verursacht enorme Schäden, zum einen für die Abhängigen selbst, zum anderen für ihre Familien, für die Gesellschaft und die Sozialleistungsträger.

Daten, Zahlen und Fakten:

  • Im Jahr 2024 rauchten knapp 34 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen ab 18 Jahren.
  • Ca. 7,9 Millionen Menschen konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Rund 1,6 Millionen Menschen sind alkoholabhängig.
  • Der Pro-Kopf-Konsum von reinem Alkohol lag im Jahr 2023 bei 10,2 Liter. In den EU-Staaten steht Deutschland damit an 13. Stelle.
  • Im Jahr 2024 sind 2.137 Menschen an den Folgen ihres Konsums illegaler Drogen gestorben, das sind 90 weniger als im Vorjahr.
  • Rund 2,9 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren haben einen problematischen Medikamentenkonsum. 4 bis 5 Prozent aller häufig verordneten Arzneimittel besitzen ein eigenes Suchtpotenzial.
  • Ca. 1,4 Millionen Menschen haben ein problematisches Spielverhalten.

Sucht betrifft das gesamte Umfeld:

  • Rund 8 Millionen Angehörige sind von der Alkoholabhängigkeit eines Familienmitglieds betroffen.
  • 2 bis 3 Millionen Kinder leben in suchtbelasteten Familien. 30 bis 40 Prozent der Kinder alkoholabhängiger Eltern entwickeln selbst eine substanzbezogene Abhängigkeit, ein Drittel zeigt psychische Störungen wie Ängste, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen.
  • Im Jahr 2023 standen bei Verkehrsunfällen mehr als 15.600 Beteiligte unter Alkoholeinfluss. Dabei kamen 198 Menschen ums Leben.
  • Im Jahr 2023 standen 9 Prozent aller Tatverdächtigen in allen Deliktgruppen unter Alkoholeinfluss.
  • Ungefähr 25 bis 30 Prozent aller Arbeitsunfälle sind alkoholbedingt. Im betrieblichen Bereich rechnet man mit 5 bis 10 Prozent alkoholabhängigen Beschäftigten.
  • Im Jahr 2023 wurden rund 62.300 Menschen aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt, die meisten von ihnen waren zwischen 15 und 19 Jahre alt.
  • Mindestens 5 Prozent aller Krankenhausbehandlungen sind auf den Konsum von Alkohol allein oder auf den gemeinsamen Konsum von Alkohol und Tabak zurückzuführen.
  • Rund 10 Prozent aller durch Behinderungen, Verletzungen oder Krankheiten verlorenen oder beeinträchtigten Lebensjahre werden durch Alkoholkonsum verursacht. Damit ist der Alkoholkonsum nach dem Tabakrauchen und Bluthochdruck der bedeutendste gesundheitliche Risikofaktor.
  • Jährlich gibt es rund 74.000 Todesfälle durch Alkoholkonsum allein oder durch den Konsum von Alkohol und Tabak.
  • Jährlich sterben rund 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Die Zahl der Todesfälle durch Passivrauchen wird auf 3.300 pro Jahr geschätzt.
  • Jährlich werden etwa 4.000 alkoholgeschädigte Kinder geboren (Alkoholembryopathie).
  • Die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums liegen pro Jahr bei ca. 57 Milliarden Euro.
  • Die gesamtwirtschaftlichen Kosten des Rauchens belaufen sich pro Jahr auf über 97 Milliarden Euro.

Leistungen des Suchthilfesystems:

  • Es gibt 8.000 Selbsthilfegruppen im Suchtbereich, die jährlich von rund 120.000 Menschen besucht werden.
  • Es gibt 1.300 Suchtberatungs- und -behandlungsstellen sowie 500 ambulante und 320 stationäre Therapieeinrichtungen.
  • Im Jahr 2023 sind insgesamt 331.537 ambulante Betreuungen und 36.868 stationäre Behandlungen verzeichnet worden.
  • Alkoholbezogene Störungen sind in ambulanten und stationären Einrichtungen die häufigste Hauptdiagnose, gefolgt von cannabinoidbezogenen Störungen.
  • In den stationären Suchthilfeeinrichtungen sind drei Viertel der Patienten männlich. Sie sind durchschnittlich 42 Jahre alt.
  • Die ambulante Behandlung dauert zwischen 6 und 20 Monaten, die stationäre Behandlung drei bis vier Monate.
  • Bei planmäßiger Beendigung wurden im ambulanten Bereich 62 Prozent der Patient*innen als erfolgreich eingestuft, im stationären Bereich waren es 83 Prozent.

Die Zahlen stammen aus dem „Jahrbuch Sucht 2025“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS).