Aktuelles vom Kreuzbund

Blick über die Grenzen

51. Fachkonferenz SUCHT der DHS

Suchthilfe und Suchtpolitik International – Was haben wir von Europa und Europa von uns? So lautete der Titel der 51. Fachkonferenz der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen vom 14. bis 16. November 2011 in Hamburg. Der Einfluss Europas und der Europäischen Union wird nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in der Diskussion über die deutsche Suchtpolitik und Suchthilfe immer bedeutsamer. Rund 300 Kongress-Teilnehmer/-innen setzten sich im Rahmen zahlreicher Referate und Diskussionen sowie in elf multidisziplinär ausgerichteten Foren mit folgenden Fragen auseinander:

  • Wie gestalten unsere Nachbarn Suchtbehandlung?
  • Welches Verständnis von Sucht und welche Behandlungsansätze werden sich in Europa durchsetzen?
  • Welche Sucht- und Drogenpolitik strebt die Europäische Union an und welche Gremien und Institutionen auf europäischer Ebene sind an der Gestaltung dieser Politik beteiligt?

Europäische Selbsthilfemodelle standen im Mittelpunkt eines Forums, das Bundesgeschäftsführer Heinz-Josef Janßen moderierte. Teilnehmer/-innen waren außerdem Wiebke Schneider, Geschäftsführerin der Guttempler in Deutschland, Svein Furnes, norwegischer Vertreter des „European Mutual Help Network für Alcohol Related Problems“ sowie Emnio Palmesino, italienischer Vertreter von EMNA. (www.emna.org)

Der Workshop verglich verschiedene Selbsthilfe-Modelle. In Deutschland ist die Sucht-Selbsthilfe relativ vielschichtig und gut ausgebaut, steht aber vor neuen Herausforderungen, wie z.B. der Erreichung junger Menschen mit Suchtproblemen. In anderen europäischen Ländern hat die Entwicklung der Sucht-Selbsthilfe zum Teil andere Wurzeln und dementsprechend andere Formen und Inhalte. So sind z.B. in Italien die Einbeziehung der ganzen Familie und die enge Anbindung an kommunale Strukturen erklärtes Ziel, in Spanien eine sehr intensive Zusammenarbeit mit psychiatrischen Hilfen. Allen Selbsthilfeansätzen in Europa ist aber gemein, dass es um gegenseitige Hilfe der Betroffenen geht, um das Expertentum in eigener Sache sowie um persönliche Weiterentwicklung und eine neue Lebensgestaltung.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit 

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