Aktuelles vom Kreuzbund

Bundesseminar "Ein überzeugender Auftritt - Die Kunst der Rede"

Wir selbst sind unsere größten Kritiker

Ob jemand schlagfertig ist oder nicht, liegt sicher am Charakter und lässt sich nur begrenzt üben. Schließlich arbeiten wir unser ganzes Leben lang daran, unsere Meinungen und  Anliegen selbstsicher zu vertreten und durchzusetzen. Das kann man nicht an einem Wochenende lernen. Darüber waren sich auch die 20 Teilnehmer/-innen des Bundesseminars „Ein überzeugender Auftritt – Die Kunst der Rede“ einig. Sie trafen sich vom 15. bis 17. März 2013 im Haus St. Ulrich in Augsburg und bekamen viele Tipps für ihren nächsten Vortrag.

Nach der Vorstellungsrunde am Freitagabend gab ich als Leiterin des Seminars einen Begriff  vor, und die Teilnehmer/-innen sollten dazu möglichst schnell ihre Assoziationen nennen, und zwar der Reihe nach und  möglichst ohne Wiederholungen. Am Samstagmorgen ging es weiter mit dem Umschreiben und Raten von bekannten Sprichwörtern nach Art des Spiels „Tabu“. Dann folgten Stehgreif-Reden zu Begriffen wie  z.B. Haus, Familie, Beruf, Erfolg, Sport usw.

Die nächste Aufgabe lautete, zu zweit einen fünf- bis zehnminütigen Vortrag zu erarbeiten über Sucht, Sucht-Selbsthilfe und den Kreuzbund, und zwar für 18- bis 25-jährige Schüler eines Berufskollegs. Es war sehr interessant, die unterschiedlichen Vorträge mit verschiedenen Schwerpunkten zu hören, wobei es hier kein richtig oder falsch gibt.

Wichtig ist es bei jedem Vortrag, die Zielgruppe im Blick zu haben und genau zu überlegen, was will ich erreichen? So kann es bei den jungen Erwachsenen natürlich nicht darum gehen, sie zur Abstinenz oder zum Besuch einer Kreuzbund-Gruppe zu bewegen, sondern sie für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und anderen Drogen zu sensibilisieren. Die Einleitung sollte das Interesse und die Aufmerksamkeit der Zuhörer gewinnen. Im Hauptteil werden der Sachverhalt und die Argumente verständlich und möglichst wirkungsvoll geschildert. Zum Schluss können Redner an die Emotionen des Publikums appellieren, z.B. mit einer Frage oder einer Aufforderung, damit der Vortrag „rund“ ist und im Gedächtnis bleibt. Dabei gilt: Der Redner überzeugt vor allem durch seine Person, d.h. er muss selbst vom eigenen Standpunkt überzeugt sein, um glaubwürdig und authentisch zu wirken.

Am Sonntagmorgen stand eine Sprechübung auf dem Programm: Ein vorgegebener Begriff sollte in einer kleinen Geschichte nach fünf abgeschlossenen Sätzen im letzten Satz genannt werden,  z.B. Feierabend, Urlaubsziel oder Lampenfieber. Die Teilnehmer/-innen machten die Erfahrung, dass es sehr viel Konzentration erfordert, abgeschlossene Sätze zu bilden, sie gleichzeitig mitzuzählen und tatsächlich nach fünf Sätzen zum Ende zu kommen. Leider war die Zeit zu knapp, zusätzlich noch Atem- und Sprechübungen zu machen und intensiver auf Gestik und Mimik einzugehen.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit 

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