Aktuelles vom Kreuzbund

Caritas-Kampagne 2014: "Weit weg ist näher, als du denkst"

Klmawandel, Konsumverhalten, Flucht - jeder trägt Verantwortung

Caritas-Kampagne 2014

„Unser Verhalten in den reichen Ländern wirkt sich auf die Lebensbedingungen in armen Ländern aus. Wir wollen dafür sensibilisieren, dass jeder Einzelne durch seine Entscheidungen dazu beitragen kann, die Welt sozialer und gerechter zu machen“, betonte Caritas-Präsident Peter Neher am 8. Januar 2014 bei der Präsentation der aktuellen Caritas-Kampagne in Berlin. In einer globalisierten Welt ende die Nachbarschaft nicht am eigenen Gartenzaun, sondern gehe über Ländergrenzen hinweg. Die weltweiten Verflechtungen konfrontierten die Menschen heute auch mit der Frage nach der individuellen Verantwortung. „Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche möchten wir an die besondere Rolle erinnern, die uns Menschen im Umgang mit der Welt zukommt: Verantwortungsvoll und fürsorglich mit allem Leben auf dieser Erde umzugehen“, so Neher.

Dies zeige sich beispielsweise am Umgang mit Mobiltelefonen. Den meisten Menschen sei nicht bewusst, dass das für die Handy-Produktion erforderliche Tantal meist unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert werde. Auch über die Entsorgung der Geräte denke kaum ein Nutzer nach. „Unsere alten Geräte landen häufig auf den Müllhalden Afrikas, wo die Menschen, darunter viele Kinder, gezwungen sind, unter gesundheitsschädigenden Bedingungen unseren Elektroschrott zu entsorgen“, so Neher. Dies fordere zum Nachdenken darüber auf, ob wirklich immer das neueste Smartphone oder der leistungsstärkste PC nötig seien.

Unser Konsumverhalten in den Industrie- und Schwellenländern muss sich den Herausforderungen anpassen. Maßnahmen der Katastrophenvorsorge und –hilfe sollen durch die internationale Staatengemeinschaft gefördert und auch als notwendige Korrekturen des eigenen fehlerhaften Handelns verstanden werden. Außerdem müssen international und national getroffene Regelungen und Maßnahmen zur Reduzierung von Kohlendioxid oder anderer Emissionen ernster genommen und schneller umgesetzt werden.

Auch im Bereich der Arbeitsmigration zeigen sich die globalen Verflechtungen. Viele pflegebedürftige Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause leben, die meisten Familien können diese Aufgabe jedoch nicht alleine bewältigen. Sie sind auf Unterstützung angewiesen, oftmals von Frauen aus Osteuropa. Diese Frauen sind für die Angehörigen hier eine große Entlastung. Sie müssen nach Tarif bezahlt werden und sozial- und krankenversichert sein. Außerdem müssen die arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften eingehalten werden, diese gewährleisten z.B. Mindestruhezeiten und einen freien Tag pro Woche.

Die immer wiederkehrenden Katastrophen auf dem Mittelmeer und an den Rändern der „Festung Europa“ zeigen, dass sich Deutschland seiner Verantwortung gegenüber Flüchtlingen nicht entziehen kann. Es braucht Maßnahmen, die die Fluchtursachen bekämpfen, aber auch ein offenes Herz, eine Willkommenskultur für Flüchtlinge in unserem Land. Zuwanderungsregeln sollen einfach und transparent gestaltet werden. Es darf keinen Ausschluss bestimmter Gruppen, Religionen oder Herkunftsregionen geben. Außerdem darf Zuwanderung nicht auf Fachkräfte reduziert werden. Abhängig vom Bedarf muss Zuwanderung für alle Berufssparten möglich sein. Die Freizügigkeit von EU-Bürger/-innen aus wirtschaftlich armen Ländern darf nicht in Frage gestellt werden.

Weitere Informationen, die Kampagnenmotive und Videos zum Thema „Weit weg ist näher, als du denkst“ finden Sie auf www.globale-nachbarn.de

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