Aktuelles vom Kreuzbund

Ein Jahr Bundesgeschäftsführerin des Kreuzbundes

Rückblick und Ausblick

„Ich habe den Wechsel vom Deutschen Caritasverband (DCV) zum Kreuzbund keine Sekunde bereut – keine meiner bisherigen Stellen, weder in der Suchtforschung noch als Referentin und Referatsleitung im DCV, war für mich so stimmig wie die beim Kreuzbund“. Das sagte Dr. Daniela Ruf im Rückblick auf ihr erstes Jahr als Bundesgeschäftsführerin des Kreuzbundes auf der Bundesdelegiertenversammlung am 10./11. Mai 2025 in Siegburg.

„Mir wurde in meinem ersten Jahr als Bundesgeschäftsführerin sehr viel Wohlwollen, Wertschätzung und auch Unterstützung entgegengebracht – von den Ehrenamtlichen im Kreuzbund, aber auch in der Bundesgeschäftsstelle. Das, was ich mir bei meinem Antritt gewünscht hatte, ist eingetreten – wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Es war ein arbeitsintensives und anstrengendes Jahr, aber ich bin dennoch sehr zufrieden mit dem, was wir alles gemeinsam geschafft haben.“

Aktuelle Vorhaben und Projekte

Ein Schwerpunkt ist der Ausbau der digitalen Angebote. Auf dem Programm für das laufende Jahr stehen ein Social-Media-Projekt mit einer umfassenden Schulungsreihe für Multiplikator*innen des Verbandes, eine Schreibwerkstatt und ein Schulungstreffen für die Chat-Moderator*innen sowie CONTAO (System für die Webseiten)-Schulungen. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Cloud-Lösung, um Vernetzung und Zusammenarbeit über DV-Grenzen hinweg zu ermöglichen, sowie an der Optimierung der Nutzerfreundlichkeit unserer Webseite.

Auch an unseren Materialien arbeiten wir weiter. Die in 2024 entwickelte Handreichung zum Thema „Nachfolgen/Funktionstragende gewinnen“ wird überarbeitet, mit einem ansprechenden Layout versehen und gedruckt zur Verfügung gestellt. Ein Projekt zur Entwicklung eines Flyers zur Mitgliederwerbung und eines Leitfadens für Gruppenleitungen zu der Thematik ist beantragt. Des Weiteren arbeiten wir aktuell an einem Leitfaden zum Thema „Fördermöglichkeiten vor Ort“. Das Thema "Angehörige" haben wir mit einem Schwerpunktheft aufgegriffen und veranstalten ein digitales Austauschreffen zu good-practice-Beispielen (26. Juni 2025). Das Konzept zur Schulung von Gruppenleitungen sowie das institutionelle Schutzkonzept werden wir auf Ergänzungsbedarfe prüfen und diese ggf. vornehmen.

Die Herbst-Arbeitstagung 2025 wird das Thema „Kooperationen über die Suchthilfe hinaus“ bearbeiten – geplant ist, u.a. auf die Bereiche Ärzt*innnen/Krankenhäuser, Betriebe, Jobcenter und den Bereich des Sports zu fokussieren. Das Thema „Kooperation“ soll auf dieser Basis fortgeführt werden – innerhalb der Suchthilfe, aber auch darüber hinaus.

In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit gilt es, sich über verschiedene Kanäle attraktiv zu präsentieren, um bekannter zu werden. Ein Projekt zur Gestaltung eines Infostandes und zu weiteren Ideen ist schon in Planung. In diesem Zusammenhang werden weitere hilfreiche Materialien entwickelt, z.B. ein Plakat zum Chat/zur App, ein Leitfaden zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz.

Identifikation und Wir-Gefühl

Wir brauchen im gesamten Verband Identifikation, ein starkes Wir-Gefühl und eine gemeinsame Vision für die Zukunft sowie eine Beteiligungskultur bis in die Gruppen. Menschen sollen sich zugehörig fühlen, aber auch aktiv mitgestalten können. Um die Beteiligungskultur auszubauen, soll es verstärkt möglich sein, sich auf Wunsch auch nur punktuell bzw. befristet für ein Projekt, eine Arbeitsgruppe oder eine Aktion zu engagieren. Jede Form des Engagements ist wichtig und willkommen. Aktuell haben wir auch eine Abfrage zu Interessen und Fähigkeiten laufen.

Gute Ansätze in den DV und Gruppen sollen möglichst vielen im Verband bekannt gemacht und multipliziert werden. Umgekehrt soll es Informationsmöglichkeiten und Angebote der Bundesebene für möglichst viele und bis in die Gruppen geben, z.B. digitale Austauschformate. Es soll spürbar werden, dass da noch mehr ist als die eigene Gruppe, dass man Teil eines großen Ganzen ist und gemeinsam noch viel mehr bewegen kann.

Erhöhung des Bundesbeitrages

Kostensteigerungen, stagnierende/sinkende Fördermittel und Mitgliederverluste wurden in den letzten Jahren durch Sparmaßnahmen ausgeglichen, um die Mitglieder in der Krisenzeit der Corona-Pandemie und hohen Inflation nicht zusätzlich zu belasten. Weitere Sparmaßnahmen würden jedoch die Qualität der Arbeit gefährden, so dass eine Erhöhung des Bundesbeitrages ab 2026 (zuletzt 2014) unvermeidbar wurde. Der Beschluss auf der Bundesdelegiertenversammlung wurde mit einer Mehrheit von 78-Ja-Stimmen von 84 möglichen Stimmen gefasst.  

Mit der Einigung auf eine Erhöhung um 1,50 € pro Monat wurde ein guter Kompromiss gefunden zwischen einer maßvollen, aber dennoch zukunftssichernden Erhöhung. Damit ist der Verband für kommende Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufgestellt.

Ein schönes und wichtiges Zeichen war, dass der Beschluss zur Beitragserhöhung mit so hoher Mehrheit gefasst wurde. Denn für die Zukunft des Kreuzbundes ist es wichtig, dass wir uns im Kreuzbund über Bundes-, Diözesan- und Gruppenebene hinweg gemeinsam auf den Weg machen und gut zusammenarbeiten.

Ein Interview mit Dr. Daniela Ruf ist zu finden in der Ausgabe 3/2025 des WEGGEFÄHRTE, das Heft erscheint Anfang Juli.

 

Zurück