Aktuelles vom Kreuzbund

Immer mehr Menschen mit pathologischem Spielverhalten

Riskante Zockerei

Die Menschen in Deutschland spielen immer weniger Lotto und Toto, aber mehr an Geldspielautomaten. Haben im Jahr 2007 nur 2,2 Prozent der 16- bis 65-Jährigen in Deutschland an Geldspielautomaten gespielt, waren es im Jahr 2013 bereits 3,7 Prozent. Besonders deutlich fällt die Zunahme bei den 18- bis 20-jährigen Männern aus: Von ihnen spielten 5,8 Prozent im Jahr 2007 an Geldspielautomaten und 23,5 Prozent im Jahr 2013. Das geht aus einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) hervor.

Männer, Menschen mit Migrationshintergrund und arbeitslose Personen haben ein besonders hohes Risiko für eine problematische Nutzung von Glücksspielangeboten.  Der Anteil der Personen, die ein pathologisches Glücksspielverhalten aufweisen, beträgt in der Befragung der 16- bis 65-jährigen Bevölkerung 0,82 Prozent. In absoluten Zahlen sind das ca. 438.000 Personen. 2011 waren es ca. 265.000 Personen. Unter den 18- bis 20-jährigen Männern beträgt der Anteil mit problematischem oder pathologischem Spielverhalten 9,2 Prozent.

Die Zustimmung in der Bevölkerung zu den verschiedenen gesetzlichen Regelungen des Glücksspiels (Spielverbot für Jugendliche, Verbot des Glücksspiels im Internet, staatliche Kontrolle des Glücksspiels) ist annähernd gleich hoch geblieben. 88 Prozent der Befragten befürworten eine staatliche Kontrolle des Glückspiels. Der Glücksspielstaats-vertrag der 16 Bundesländer und die darin getroffenen Regelungen werden also von einer breiten Mehrheit unterstützt. Glücksspiel sollte nicht den freien Kräften des Marktes ausgesetzt werden.

Die gewerbliche Glücksspielbranche in Deutschland machte 2011 einen Gesamtumsatz von 32,5 Milliarden Euro. Der Staat hat rund drei Milliarden Euro u.a. über Rennwett- und Lotteriesteuern und die Spielbankabgabe eingenommen. Geldspielautomaten brachten den Kommunen über die Vergnügungssteuer rund 479 Millionen Euro. Im Jahr 2011 haben rund 16.800 Spielsüchtige eine ambulante Beratungsstelle besucht, mehr als 2.500 Menschen wurden wegen pathologischen Spielverhaltens stationär behandelt. (Jahrbuch Sucht 2013 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen)

Aus: Gemeinsame Medieninformation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DTB) vom 20. Februar 2014 

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