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Mehr Mittel für die Rehabilitation

Reha-Kolloquim der Deutschen Rentenversicherung in Karlsruhe

1.500 Wissenschaftler, Ärzte, Psychologen und Therapeuten haben auf dem 23. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium vom 10. bis 12. März 2014 in Karlsruhe über das Thema „Arbeit – Gesundheit – Rehabilitation“ diskutiert. Das Reha-Kolloquium ist seit Jahren das wichtigste Diskussionsforum für die Reha-Forschung. Veranstalter sind die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg und die Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften.

Der für die moderne Arbeitswelt typische hohe Leistungsdruck wird vielfach als Gesundheitsrisiko angesehen. Arbeit kann aber auch gesundheitsfördernd sein, da sie Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Das diesjährige Kolloquium befasste sich vor allem mit der Frage, wie Rehabilitation und Prävention auf dieses Spannungsverhältnis reagieren können und dazu beitragen können, Menschen ein gesundes Arbeiten zu ermöglichen.  

Die steigende Inanspruchnahme der Rehabilitation hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Bundesregierung das Budget für die Rehabilitation an die demografische Entwicklung anpassen will. Auch wenn für 2014 knapp sechs Milliarden Euro zur Verfügung stehen, bleiben die finanziellen Spielräume weiterhin eng, so Dr. Axel Reimann, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Bund. 

„Die Rentenversicherung entwickelt ihr Rehabilitationsangebot kontinuierlich weiter“, betonte Reimann. Angesichts der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Fachkräftemangels werde es immer wichtiger, die Beschäftigungsfähigkeit zu sichern. Reimann machte deutlich, dass immer häufiger auch psychische Störungen die Beschäftigungsfähigkeit der Betroffenen einschränkten. (Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat im Jahr 2012 über 567 Millionen Euro für die medizinische Rehabilitation von Abhängigkeitskranken ausgegeben.) Die Deutsche Rentenversicherung habe Handlungsempfehlungen erarbeitet, um eine optimale Vernetzung der verschiedenen Akteure und eine übergreifende Behandlung von psychischen Störungen zu ermöglichen. 

Hubert Seiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, forderte, dass das Reha-Budget den tatsächlichen Bedarf abbilden und gesellschaftliche Rahmenbedingungen berücksichtigen müsse. Neben der Demografie seien Veränderungen im Krankheitsspektrum zu berücksichtigen. Die von der Bundesregierung vorgesehene Budget-Erhöhung um 200 Millionen Euro jährlich sei kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Die politische Erwartung, nämlich bis 67 zu arbeiten, könne kaum realisiert werden, wenn jährlich nur rund drei Prozent der Erwerbstätigen eine Reha in Anspruch nehmen.  

Der Unternehmer Professor Götz Werner, in dessen dm-Märkten allein in Deutschland mehr als 34.000 Menschen arbeiten, sagte, Reha-Medizin solle Menschen bei der Orientierung in ihrem Leben unterstützen. „Wer einen Sinn erkennt, der weiß auch, wo es für ihn langgeht“. Mit Blick auf betriebliche Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit sei Wertschätzung die beste Prävention.

Aus: Pressemitteilung der Deutschen Rentenversicherung Bund vom 10. März 2014

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