Aktuelles vom Kreuzbund

Neue Ansätze in der Sucht-Selbsthilfe

Kreuzbund steigt beim Lotsenprojekt ein

Für Menschen mit Alkoholproblemen gibt es ein vielfältiges Hilfeangebot, trotzdem haben immer noch viele Suchtkranke Hemmungen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und schaffen es auch nicht allein, die Abhängigkeit zu überwinden. Das Lotsennetzwerk des Fachverbandes Drogen- und Suchthilfe e.V. (fdr) in Thüringen versucht, mit seinem Angebot diese Lücke in der Versorgung Suchtkranker zu schließen. Seit dem 1. April 2009 ist Frank Hübner (Vorsitzender des Kreuzbund-Diözesanverbandes Erfurt) Leiter des Projekts. Er ist Ansprechpartner für die Suchtlotsen und koordiniert die Netzwerkarbeit.

Vorbild des Projekts ist das Lotsennetzwerk in Brandenburg. Die Brandenburger arbeiten seit drei Jahren erfolgreich mit „Suchtlotsen“. Das Projekt soll dem „Drehtüreffekt“ zwischen Entgiftung und Therapie entgegen wirken, der immer wieder erfolgreiche Behandlungen scheitern lässt. Bisher konnten 85 Lotsen für das Netzwerk gewonnen werden, 67 suchtkranke Patienten nutzen bisher das Angebot einer Lotsenbegleitung.

Die Lotsen sind ehrenamtlich tätig, haben eigene Erfahrungen mit der Abhängigkeitskrankheit und leben inzwischen längere Zeit abstinent. Sie haben ihre Suchtkrankheit oftmals mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe überwunden und können nun authentische Hilfe anbieten. Damit sind sie Vorbild für suchtkranke Menschen und werden von ihnen akzeptiert. Sie begleiten Alkoholkranke auf dem Weg aus der Sucht und helfen ihnen, das „rettende Ufer“ zu erreichen. Das kann z.B. eine Selbsthilfegruppe oder Suchtberatungsstelle sein. Dazu arbeiten Lotsen mit den Kliniken zusammen, in denen Alkoholentzug oder –entwöhnung stattfinden. Sie beraten Patienten und unterstützen sie vor allem in der kritischen Anfangsphase nach dem Klinikaufenthalt. In dieser Phase kommen Rückfälle besonders oft vor und verbauen dann den Weg in eine therapeutische Behandlung. Ein Netzwerk zwischen Lotsen, Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen unterstützt die Arbeit.

Die „Aktion Mensch“ hat das Projekt zunächst von Anfang 2009 bis zum 31. März 2012 gefördert. Seit dem 1. April 2012 ist der Kreuzbund-Bundesverband in Hamm Kooperationspartner des Projekts, zusammen mit dem federführenden Fachverband Drogen-  und Suchthilfe e.V. mit Sitz in Hannover.  Beide Verbände haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, in der sie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gemeinsame Fachaufsicht festlegen. Die wirtschaftliche Verantwortung über das Projekt liegt weiterhin beim fdr.

Damit das Lotsennetzwerk auch zukünftig tätig sein kann, ist jede Spende willkommen:
Kontoinhaber: Fachverband Drogen- und Suchthilfe e.V.
Bank für Sozialwirtschaft AG Hannover, BLZ 251 205 10, Kontonummer: 74 219 00  
Stichwort: Lotsennetzwerk

Weitere Informationen:

Fachverband Drogen- und Suchthilfe e:V.. Frank Hübner, Tel. 0361 / 346 17 46, E-Mail: lotse@fdr-online.info

Internet: www.lotsennetzwerk.de

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