Aktuelles vom Kreuzbund

Schwierige Gespräche in Selbsthilfegruppen

Kommunikation - die Grundlage für Verständnis und Vertrauen

Kommunikation ist in Selbsthilfegruppen - besonders im Suchtbereich - absolut zentral. Sie bildet das Fundament für Vertrauen, Verständnis, Stabilität und Heilung. Es ist wichtig, sich immer wieder zu schulen, denn auch die Sprache verändert sich. Was früher normal war, kann heute verletzend sein. Das war das Schwerpunktthema der Multiplikatoren-Tagung „Frauen- und Männerarbeit / Gender“ vom 11. bis 13. April 2025 in Siegburg mit 19 Teilnehmenden, einschließlich der Arbeitsbereichsleiterin Ruth Heuermann und der Referentin Monika Pacho. Sie ist Diplompädagogin und Familientherapeutin mit dem Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen und seit ca. 20 Jahren für den Kreuzbund tätig.  

Nach einer Vorstellungsrunde haben wir in wechselnden Zweiergruppen zu folgenden Themen gearbeitet:

  • Wie bin ich zur Vorstandsarbeit gekommen?
  • Was war mein größter Erfolg?
  • Was kann ich gut?
  • Was würde ich mit meiner Gruppe machen, wenn ich genug Geld hätte?

Der Samstag war geprägt vom Umgang mit schwierigen Gesprächen, Empathie und Zuhören. Wieder haben wir in der Gruppe und in Kleingruppen gearbeitet. Konflikte, Rückfälle, Überforderung, Aggression gehören zur Realität in der Selbsthilfe. Austausch und Training gibt Sicherheit in Umgang mit schwierigen Situationen. Gruppen verändern sich - durch neue Mitglieder, neue Themen und Konflikte. In der Selbsthilfe sind Nähe, Offenheit und Emotionen normal. Aber sie braucht auch klare Grenzen, gute Kommunikation schützt vor Überforderung und Rollenkonflikten. Sie ist Selbstpflege und Gruppenpflege zugleich. Sie hilft uns achtsam, klar und empathisch zu bleiben – gerade dort wo es schwierig wird. Auch in Gesprächen mit Vorstand, Caritas, Krankenkassen ist es wichtig, sich gut vorzubereiten, klar und verbindlich zu kommunizieren, ohne autoritär zu wirken.

Es war ein arbeitsreicher und anstrengender Samstag. Die ganze Gruppe war sehr motiviert, die Zusammenarbeit sehr gut und am Ende des Tages waren wir sehr zufrieden mit uns. Durch die Kleingruppenarbeit sind viele gute Gedanken und Ideen ausgetauscht und erarbeitet worden. Am Sonntag gab es dann den üblichen Erfahrungsaustausch: Was passiert in unserem Arbeitsbereich? Was läuft gut, was weniger? Kann ich daran etwas ändern? Gibt es Tipps - wo hole ich mir im Notfall Hilfe?

In der Abschlussrunde zogen die Teilnehmenden ihr Fazit der Tagung:

  • Mut für etwas Neues, Anregungen für gemeinsame Aktivitäten von Frauen und Männern
  • Zusammenarbeit mit anderen Diözesen
  • die Idee von Bewegung, Laufen, Yoga, Wandern aufnehmen

Einen ganz großen Dank an unsere Referentin Monika Pacho, die mit Temperament, Witz und ganz viel Sachkenntnis durch die Tagung geführt hat.

Karin Oerschkes, Kreuzbund-Diözesanverband Essen

 

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