Aktuelles vom Kreuzbund

Wollen - können - machen

Sucht-Selbsthilfe und Suchthilfe arbeiten zusammen

Die Zusammenarbeit der Sucht-Selbsthilfe des Kreuzbundes mit dem Caritasverband war Schwerpunkt der digitalen Herbst-Arbeitstagung am 7. Oktober 2023. Dieses Thema stand bereits auf der Tagesordnung der Bundesdelegiertenversammlung im April 2023, es wurde jetzt weitergeführt. Unter den knapp 60 Teilnehmenden waren 13 Vertreter*innen der beruflichen Suchthilfe, die meisten von ihnen Suchtreferenten der Diözesancaritasverbände.

Dr. Daniela Ruf (DCV) führte in das Tagungsthema ein, indem sie an den sogenannten Perspektivprozess von Caritas und Kreuzbund (seit 2007) erinnerte. Das Thema bleibe wichtig, weil sich die Rahmenbedingungen verändern – im Hilfesystem, bei den Angeboten, bei den Zielgruppen und bei den handelnden Personen. Sie nannte sechs Grundsätze für eine gute Zusammenarbeit:

  • Bereitschaft und Begeisterung
  • gemeinsame Ziele und Anliegen
  • gegenseitige Wertschätzung
  • regelmäßige Begegnung und gemeinsames Tun
  • gute Kommunikation und Rollenklarheit, regelmäßiger Informationsaustausch
  • Verankerung und Verbindlichkeit der Zusammenarbeit (feste Kooperationsstrukturen)

In den anschließenden Arbeitsgruppen wurde vor allem der Mehrwert der Zusammenarbeit hervorgehoben: Berufliche Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe ergänzen sich gegenseitig und verbessern so das Angebot für hilfesuchende Menschen. So entsteht ein Netzwerk, das im Sinne der suchtbetroffenen Menschen Therapie, Nachsorge und Selbsthilfe verbindet. Das vernetzte Denken ist gerade bei knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen auf beiden Seiten sehr wichtig.

Der Kreuzbund braucht die Unterstützung der beruflichen Suchthilfe, um gute und lebendige Gruppenarbeit machen zu können und attraktiv zu bleiben. Die Herausforderungen, vor denen der Verband steht, sind nur zusammen mit der beruflichen Suchthilfe zu bewältigen, z.B. die Integration von jüngeren Menschen und von Angehörigen in die Gruppen.

Konkrete Schritte zur Zusammenarbeit können folgende sein:

  • Vorstellung der Sucht-Selbsthilfe in Beratungsstellen, in der ambulanten Therapie und in Kliniken
  • „Steckbriefe“ der Gruppen für die Beratungsstellen zur passgenauen Vermittlung der Hilfesuchenden
  • offene gemeinsame Informations- und Motivationsgruppen / „Schnupper-Selbsthilfe
  • regelmäßige Treffen der Caritas-Beratungsstellen mit den Gruppenleitungen vor Ort
  • Einladung der Caritasvertreter*innen in die Gruppen, z.B. für Vorträge, zur Leitung von Seminaren oder zur Unterstützung bei Konflikten.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

 

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