Aktuelles vom Kreuzbund

Unterschiedliche Motive zum Drogenkonsum

Crystal Meth erreicht die Arbeitswelt

Die synthetische Droge Crystal Meth wird von vielen Konsumenten auch bei der Arbeit genommen. Das zeigt eine vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie des Zentrums für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) an der Universität Hamburg. Laut der Umfrage unter rund 400 Konsumenten gab die Hälfte neben der „angenehmen Wirkung der Substanz“ den Beruf als Motiv für ihren Drogenkonsum an. Ein Drittel nennt Schule und Studium als Grund. Eine große Mehrheit von 73 Prozent konsumiert Crystal Meth bei Partys, 50 Prozent greifen beim Sex auf die Droge zurück. 

Rund ein Viertel der Befragten gab an, die Droge aus dem benachbarten Ausland zu beschaffen. Seit etwa 2009 ist in den deutschen Grenzgebieten zu Tschechien ein Anstieg des Missbrauchs von Methamphetamin zu beobachten. Allerdings gibt es Hinweise auf eine Ausweitung der Droge aus dem Grenzgebiet bis in grenzferne Regionen, insbesondere in deutsche Großstädte. Fast drei Viertel der Befragten bekamen den Stoff von Freunden und Bekannten. Laut Bundeskriminalamt wurden 2012 rund 2.600 Menschen erstmals wegen der Droge bei den Behörden auffällig, das waren 51 Prozent mehr als im Vorjahr.

Crystal Meth macht schnell abhängig. Konsumenten fühlen sich unter Strom und voller Energie, vor allem der Langzeitkonsum kann aber zu Nervenschäden, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen, Zahnausfall, Herzproblemen und Hautentzündungen führen. Auch psychische Störungen können nach dem Drogenkonsum auftreten. Neben Ängsten und Depressionen kann Crystal Meth Wahrnehmungsstörungen sowie Verfolgungs- und Zwangsgedanken hervorrufen.

„Die unterschiedlichen Konsumbiografien, -motive und –muster (in Freizeit, in Schule, Ausbildung, Beruf, in der Party-Szene, bei psychischer Komorbidität) für den Missbrauch von Amphetaminen und Metamphetaminen machen deutlich, dass die Prävention eine große Herausforderung ist. Wir brauchen vielfältige zielgruppenspezifische Maßnahmen, um den einzelnen Gruppen gerecht werden zu können,“ sagt die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU).

Aus: Pressemitteilung der Bundesdrogenbeauftragten vom 10. März 2014

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