Aktuelles vom Kreuzbund

Vom Drachen- zum Engeleffekt

Bundesseminar vom 28. bis 30. März 2014 in Münster

Vom 28. bis 30. März 2014 haben 21 Männer und Frauen an dem Bundesseminar zum Thema "Der innere Saboteur - oder die Kunst, freundlich mit sich selbst zu sein" im Liudgerhaus in Münster teilgenommen. Neugierig darauf, meine eigenen „inneren Saboteure“ aufzuspüren, habe ich mich am Freitag bei schönstem Sonnenschein vom Niederrhein nach Münster aufgemacht.

Der Empfang im Luidgerhaus war freundlich, die Seminarteilnehmer/-innen und die Referentinnen, Marianne Holthaus, Suchtreferentin des Kreuzbund-Bundesverbandes, und Susanne Wagner, selbständige Heilpraktikerin für Psychotherapie aus Osnabrück, trafen sich um 18 Uhr zum Abendessen. Es war von Anfang an eine angenehme Stimmung.

Um 19 Uhr begann das Seminar mit einer kurzen Kennenlernrunde und einer Gruppenarbeit zu den persönlichen Erwartungen und Befürchtungen. Fast alle hatten die Hoffnung, zum Ende des Seminars ihren "inneren Saboteur" besser zu kontrollieren. Danach ging es spannend mit einem Vortrag von Frau Holthaus weiter. Was ist „Selbst-Sabotierendes-Denken“ -  auch „Mindfuck-Denken“ genannt - überhaupt? Wo kommt es her? Was macht es mit uns? Wie können wir es beeinflussen, wenn wir innerlich unfreundlich mit uns sind: „Ich blöde Kuh – Ich Trottel – Musst du dich wieder so doof anstellen?“ Ist eine innere Stimme vielleicht sogar gut und wichtig, im Sinne eines inneren Wächters, der uns versucht zu schützen? Die wenigsten der Seminarteilnehmer/-innen wussten, dass jeder Mensch täglich tausende von kleinen Selbstgesprächen zur Regulation seiner Befindlichkeit führt.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Lösungsorientierung. Mit Tipps zum Denken und Handeln haben die beiden Referentinnen einen abwechslungsreichen Tag gestaltet. Es wurde z.B. eine Körper-Klopftechnik ausprobiert. Obwohl sich das für den ein oder anderen fremd anfühlte, haben sich doch alle experimentierfreudig gezeigt und mitgemacht. Aber auch so genannte Unterbrechertätigkeiten wurden in der Gruppe geübt, und so kam es, dass die ganze Gruppe mal stampfte, sich schüttelte oder anders in Bewegung geriet. Die Mischung aus Vorträgen, Gruppenarbeit und kleinen Übungen ist gut gelungen. Wir haben am Ende des Tages gelernt, situativen "Mindfuck" zu erkennen und gezielt nach Überwindungsmöglichkeiten zu suchen.

Interessante Erklärungen darüber, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet, haben für einige Aha-Effekte gesorgt. So wissen wir nun, dass Ziele und Wünsche, die negativ formuliert sind, von unserem Gehirn nicht in unserem Sinne verwertet werden können. (=Dracheneffekt). Stattdessen haben wir erfahren, wie wir unsere persönlichen Ziele und Wünsche so formulieren, dass sie anziehend und attraktiv sind, so dass es uns leichter fällt, für sie unsere Energien zu mobilisieren (= Engeleffekt).

Am Sonntagmorgen wurden die Seminarergebnisse in einer Gruppenarbeit zusammengetragen und ergänzt. Ein von Frau Holthaus vorgetragener Text über Verantwortung von Jesper Juul hat für eine angeregte Diskussion gesorgt. In der Schlussrunde gab es durchweg positive Rückmeldungen sowie viel Lob und Dank an die beiden Referentinnen.

Ich habe das Bedürfnis, mich auch mal beim Kreuzbund zu bedanken, der für die Rahmenbedingungen sorgt und es für uns Mitglieder möglich macht, ein solches Seminar zu einem bezahlbaren Preis zu besuchen. Ich kann jeden nur ermutigen, mal in den Veranstaltungskalender zu schauen und sich für ein Seminar seiner Wahl anzumelden.

Bianca Klein, Dinslaken

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