Aktuelles vom Kreuzbund

Wichtige Beschlüsse für die Zukunft

Delegierte setzen auf Kontinuität in der Verbandsspitze

Der Kreuzbund hat auf seiner Bundesdelegiertenversammlung vom 21. bis 23. April 2023 in Siegburg den bisherigen Bundesvorstand wiedergewählt. So wurde Andrea Stollfuß (65) aus Bonn in ihrer Funktion als Bundesvorsitzende bestätigt (s. Foto mit Bundesgeschäftsführer Heinz-Josef Janßen). Die gelernte Krankenschwester hat diese Funktion bereits seit 2011. Sie ist selbst alkoholkrank und seit 2002 Kreuzbund-Mitglied. Für ihre unterschiedlichen ehrenamtlichen Funktionen im Kreuzbund, u.a. den Vorsitz des Kreuzbund-Diözesanverbandes Köln, hat die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Söhnen im Februar 2022 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.

Die Bundesvorsitzende hat sich vor allem die Digitalisierung zum Ziel gesetzt. In dieser Hinsicht ist der Verband bereits deutlich vorangekommen: Seit neuestem gibt es eine Kreuzbund-App, die sich vorrangig an hilfesuchende Menschen richtet. Auch der Kreuzbund-Chat hat sich inzwischen etabliert: Im Jahr 2022 fanden insgesamt 350 Chats mit 1614 Nutzer*innen statt.

Die Delegiertenversammlung bestätigte auch die drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden: Rüdiger Blomeyer (57) aus Osnabrück, Gerhard Iser (60) aus Heppenheim und Franz E. Kellermann (70) aus München. Auch die drei Mitglieder der Finanzkommission und die Leitungen der Arbeitsbereiche wurden wiedergewählt. Nur im Arbeitsbereich „Frauen- und Männerarbeit / Gender“ gibt es eine Änderung: Nach 16 Jahren hat Andrea Thimm (65) aus Bingen nicht mehr kandidiert und wurde mit viel Applaus verabschiedet. Ihre Nachfolge tritt Ruth Heuermann (72) aus Vechelde im DV Hildesheim an.

Die rund 90 Delegierten haben außerdem wichtige Beschlüsse für die weitere Entwicklung des Verbandes gefasst. Dabei ging es vor allem um Maßnahmen, die die Finanzierungslücke des Bundesverbandes schließen. Der Bundesverband ist nach zehn Jahren positiver Jahresabschlüsse erstmals in die roten Zahlen gerutscht. Gründe dafür sind Kostensteigerungen für viele Bereiche, z.B. Energie, Druckkosten und Tagungshäuser, und die negative Mitgliederentwicklung: Im Jahr 2022 sind zwar insgesamt 607 Menschen in den Kreuzbund eingetreten, dem standen aber 861 Austritte gegenüber. Weitere 241 Weggefährten und Weggefährtinnen sind verstorben. Zurzeit gehören dem Verband da,mit 9.606 Mitglieder an.

Im Fachteil der Veranstaltung stand die Zusammenarbeit des Kreuzbundes und seiner Untergliederungen mit dem Caritasverband auf der Tagesordnung. Dazu waren fünf Suchtreferentinnen und – referenten aus verschiedenen Diözesancaritasverbänden nach Siegburg gekommen. „Gemischte“ Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem aktuellen Stand der Kooperation und Wünschen für die Zukunft. Grundsätzlich wurde festgestellt, dass sich die gegenseitige Akzeptanz in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hat, letztendlich kommt es aber immer auf die persönlichen Kontakte vor Ort an. Das Thema wird auf der digitalen Herbst-Arbeitstagung im Oktober 2022 weiter vertieft.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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