Aktuelles vom Kreuzbund

Wir sind auf Sendung

Unsere Botschaft verständlich und unterhaltsam verpacken

Wie die Kreuzbund-Gruppen Kontakte zu Rundfunksendern herstellen können und welche Anforderungen sich daraus für die Öffentlichkeitsarbeit ergeben, haben die 20 Teilnehmenden des Bundesseminars „Wir sind auf Sendung – Der Kreuzbund in Funk und Fernsehen“ vom 14. bis 16. Februar 2020 in Köln diskutiert. Die Leitung des Seminars hatten Peter Kirianczyk, freiberuflicher Videojournalist aus Haltern, und Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Kreuzbund-Bundesverbandes und nebenberufliche Rundfunkredakteurin.

Zuerst berichteten die Teilnehmenden von ihren bisherigen Erfahrungen mit Radio und Fernsehen, die sich teilweise auf die Nutzung beschränkten. Am Samstagmorgen stellte Gunhild Ahmann dann in einem Grundlagenvortrag das Rundfunksystem in Deutschland, seine Entstehung und Entwicklung vor. Es gibt drei Organisationsformen des Rundfunks:

  1. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde nach dem 2. Weltkrieg von den alliierten Besatzungsmächten gegründet. Es gilt das Gebot der Staatsferne und der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Der Grundversorgungsauftrag umfasst die Säulen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert sich über Rundfunkbeiträge.
  2. Staatlich und aus Steuergeldern finanziert werden die Deutsche Welle (deutschsprachiger Sender für das Ausland) und der Deutschlandfunk.
  3. Privatrechtlichen Rundfunk gibt es seit 1984 mit dem Sendestart von RTL und Sat1. Sie finanzieren sich ausschließlich über Werbung.

Im nächsten Schritt haben wir die wesentlichen Unterschiede zwischen den Printmedien und Hörfunk bzw. Fernsehen erarbeitet. So begegnen Fernsehzuschauer Menschen mit Bild und Stimme, einschließlich Mimik und Gestik. Im Gegensatz zum Lesen können sie das Tempo der Informationsaufnahme nicht selbst bestimmen und müssen der Geschwindigkeit folgen, mit der Text und Bild vermittelt werden. Auch haben Fernsehzuschauer keinen Überblick über den gesamten Beitrag, sind also abhängig von der Sendezeit.

Was bedeutet das jetzt für unsere Öffentlichkeitsarbeit im Rundfunk? Wir brauchen einen „Aufhänger“, einen Anknüpfungspunkt, der den Anlass für den gewünschten Beitrag liefert, z.B. die "Aktionswoche Alkohol", der neue Drogenbericht der Bundesregierung, das sogenannte Komasaufen u.Ä. Grundsätzlich gilt: Wenn wir uns an einen Sender wenden, sollte das immer im Zusammenhang mit einem konkreten Thema stehen. Dabei sind möglichst aktuelle Zahlen mitzuliefern, die man im „Jahrbuch Sucht“ oder auf der Internetseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) findet.

Anschlleßend haben die Teilnehmenden in Kleingruppen eine möglichst öffentlichkeitswirksame Veranstaltung entwickelt. Norbert Werner und Klaus Kuhlen aus Düsseldorf konnten dabei eine Idee präsentieren, die sie bereits umsetzen: Sie organisieren am Samstag, 15. August 2020 an der Rheinkniebrücke in Düsseldorf von 11 bis 22 Uhr das erste alkoholfreie Open-Air-Festival in Deutschland.

Am Samstagnachmittag stand eine ca. zweistündige Führung durch das WDR-Funkhaus in Köln auf dem Programm. Dabei erfuhren wir u.a., dass der WDR als größte Landesrundfunkanstalt über 4000 Mitarbeitende hat und ca. 25 Prozent des Programms für „Das Erste“ produziert. Neben den Studios für verschiedene Sendungen erhielten wir auch interessante Einblicke in das Hörspielstudio.

Am Freitag- und Samstagabend haben wir uns mehrere Fernseh- und Radiobeiträge angesehen und angehört, die die Seminarleitung und die Teilnehmenden mitgebracht hatten. Am Sonntagmorgen schlossen wir das Seminar mit einem kleinen Interviewtraining ab (s. Foto). Auf alle möglichen Fragen rund um die Themen „Sucht“ und „Sucht-Selbsthilfe“ galt es, verständliche und prägnante Antworten zu finden. Und das vor der Kamera von Peter Kirianczyk…

Es war übrigens sehr angenehm, dass niemand das „obligatorische Eisessen“ am Samstagabend vermisst hat….Der Spaziergang zum Kölner Dom und über die Hohenzollernbrücke auf die andere Rheinseite war viel schöner!

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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