Aktuelles vom Kreuzbund

Wissenswertes zum "rheinischen Nizza"

Zur 16. Bundesdelegiertenversammlung vom 26. bis 28. April 2013 in Bad Honnef

Bereits im Jahr 1904 hat Max Riese in Bad Honnef die Penaten-Creme erfunden. Der Name ist übrigens eine Idee seiner Ehefrau Elisabeth: Sie nannte die Creme nach den Penaten, den römischen Schutzgöttern für Haushalte. Ein weiterer bekannter Bürger von Bad Honnef ist Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er lebte bis zu seinem Tod 1967 im Stadtteil Rhöndorf.

Das spricht dafür, dass in Bad Honnef viele wichtige und geschichtsträchtige Entscheidungen getroffen worden sind. Das kann man auch von der 16. Bundesdelegiertenversammlung des Kreuzbundes vom 26. bis 28. April 2013 im Katholisch-Sozialen Institut behaupten, ging es doch um die Zukunft des Kreuzbundes und die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung. (Bilder der Versammlung finden Sie in der Fotogalerie.)

Kreuzbund-Arbeit ist gelebte Solidarität, betonte Dr. Frank J. Hensel, Direktor des Diözesancaritasverbandes Köln, in seinem Grußwort. Der Kreuzbund passe wunderbar in die Caritas-Familie, er verbinde Menschen auf heilsame Weise in einer Gemeinschaft. Mit Blick auf die Tagesordnung bezeichnete er die Beitragserhöhung als eine Nagelprobe für das Wertempfinden im Verband. Es sei eine wichtige Aufgabe, die Beiträge sozialverträglich auszurichten. Hensel ermunterte in Bezug auf das Thema Mitgliederwerbung dazu, mit Kreativität und Mut alternative Formen der Gruppenarbeit auszuprobieren und neue Zugänge zu schaffen, z.B. im Internet. Es gelte, die Wünsche und Sehnsüchte junger Menschen stärker in den Focus zu stellen und eine suchtstoffübergreifende Arbeit zu unterstützen. Letztendlich beruhe die Kraft der menschlichen Begegnung zum einen auf Gemeinsamkeiten, zum anderen auf der Vielfalt und der Authentizität jedes Einzelnen.

Die Bundesdelegiertenversammlung hatte in diesem Jahr auch einen Fachteil: Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein, erläuterte die Frage „Warum sind Medikamentenabhängige so sollten in Selbsthilfegruppen anzutreffen?“ Er nannte folgende Punkte:

  • Medikamente werden ärztlich verordnet; Medikamentenabhängige begreifen sich selbst nicht als abhängig und werden deshalb auch nicht über Angebote unter dem Begriff „Sucht“ erreicht. 
  • Die Sucht-Selbsthilfe ist auch heute noch stark von alkoholabhängigen Männern geprägt, während Frauen vor allem als Angehörige in den Gruppen präsent sind. Von den rund 1,9 Millionen Medikamentenabhängigen sind jedoch zwei Drittel Frauen.

Die Mehrzahl der Abhängigkeitsentwicklungen beginnen im Rahmen ärztlicher Behandlung. Deshalb stellt sich bei der Medikamentenabhängigkeit noch mehr als bei anderen Suchterkrankungen die Frage, ob dieser Problematik durch regulatorische gesetzgeberische Maßnahmen begegnet werden kann.

Auch das Rahmenprogramm am Samstagabend war sehr interessant und kurzweilig: Das Autorenehepaar Roswitha und Ernst j. Künne aus Bonn-Rodenkirchen las humorvolle Kurzgeschichten zum Thema Glück vor. Diese wechselten sich in angenehmer Weise mit den fünf jungen Männern der A-Capella-Gruppe sINGer aus Aachen ab. Der Applaus war garantiert, auch eine Zugabe der (angehenden) Maschinenbauingenieure war noch drin – auch wenn der sechste Sänger sich in Neuseeland aufhielt und deswegen fehlte. Vielen Dank an die Organisatoren vom DV Köln.

Gunhild Ahmann, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit 

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